Sonntag, 21. September 2014

Fallbeispiel schlecht eingestellter Drucker

An einem Bastel Sommertag war es nun endlich soweit, dass ich mich meinem Eigenbau 3D Drucker etwas länger und genauer widmen konnte. Leider war das Gerät zu dieser Zeit schlecht eingestellt, und aufgrund der oft nur schnellen Änderungen und wenig Zeit das ganze systematisch anzugehen, wusste ich auch gar nicht mehr ganz genau warum dem so war.

Testobjekt 1

Dauer : 18:06
Dimension : 20.6 x 20.7 x 11.8
Eindruck:
Es schaut so aus als würde der Drucker viel zuviel Plastik verwenden. Der Wechsel in der Z Achse wird immer an derselben Stelle durchgeführt, das führt auch dazu dass sich immer an der Ecke etwas mehr Plastik ansammelt.

Änderungen in Slic3r:
Perimeter seam position auf random

Testobject 2

Dauer : 18:12
Dimension : 20.8 x 20.8 x 11
Eindruck:
Immer noch zuviel Plastik
Änderungen in Slic3r:
Extrusion Multipliervon 1.3  auf 1.2

Testobject 3

Failed, das wird wohl nichts den Druck habe ich abgebrochen, das Hotend wandert eigentlich nur durchs Plastik, obwohl ich den Multiplikator gerade erst verringert habe.

Was war denn nun los, eigentlich sollte der Drucker weniger Plastik drucken, bei dem Druck sah es aber gerade so aus, als ob noch mehr Plastik gedruckt werden würde.

Nach mehreren Versuchen, PID Einstellungen weil ich dachte es stimmt etwas mit der Temperatur  nicht, Kalibrierung der Z Achse, weil ich dachte der Drucker fährt vielleicht einfach je Schicht nicht genug nach oben, kam ich dem Fehler auf der Spur.

Das Zahnrad am Extruder Stepper war nicht fest genug und rutsche zufällig einmal mehr einmal weniger durch und verursachte somit eine unregelmäßige Plastikzufuhr. Beim ersten Objekt hatte ich einfach noch Glück im Unglück.
Der entscheidende Hinwei war ein leises quietschen das durch das Rutschen der Welle im Plastikzahnrad verursacht wurde.

Nach folgenden Änderungen/Arbeiten
  • Z-Kalibrierung (Wert 4000, weil M5 Gewindestange)
  • PID Autotuning (Kp=24.45 Ki=1.32 Kd=113.37)
  • Speed Einstellung (
  • Justierung der Y-Achse, weil der Gurtzug etwas quietschte
  • und Fixierung des Zahnrads am Extruder Stepper
  • Y-Achse genau 90° zum Rahmen ausgerichtet (ansonsten werden die Objekte schief)

waren die Objekte dann soweit konstant, dass es eigentlich nur mehr um die Feineinstellung ging.

Testobjekt 10

Dauer : 17:53
Dimensionen : 20.2 x 20.2 x 10.2
Extrusion Multiplier : 0.95
First and last Layer : concentric Infill pattern
other layers : rectlinear infill pattern

Und das schaut nach den vielen Fehlversuchen (4-9) doch recht passabel aus.
Bei genauerer Betrachtung verwende ich hier aber immer noch zuviel Plastik

Testobjekt 17

Dauer : 18:38
Dimensionen : 20.0 x 20.2 x 10.0
Extrusion Multiplier : 0.85
First Layer Height : 50%
Mit diesem Objekt bin doch vorerst zufrieden, bedenkt man wie der Druck noch vor einigen Stunden eingestellt war.

Conclusio

Aus dem ganzen Beispiel ziehe ich folgende Schlüsse
  • Zahnräder auf den Steppermotoren müssen fix sein, das scheint sich bei meinem mit der Zeit etwas gelockert zu haben
  • Man sollte periodisch immer wieder man einen Kalibirierungsblock drucken um sucher zu stellen, dass der Drucker noch richtig eingestellt ist.
  • Alle beweglichen Teile müssen leichtgängig sein
  • Die Riemenzüge müssen gerade liegen ein Winkel zwischen Antrieb und Idler führt dazu, dass der Riemen immer an einer Seite streift und sich abnützt.
  • Die Motorkupplungen der Z-Achse müssen fest sein
  • Der Abstand der X-Achse zum Druckbett muss links und rechts immer derselbe sein, bei mir ergeben sich nach längerer Zeit geringfügige Abweichungen
  • Beim testen sollte ich mir das Slic3r Konfigurationsfile und den damit generierten GCode speichern, damit jede Änderung auch dokumentiert ist
  • Je fester und stabiler der Rahmen und die Verbindungen, desto besser ist auch das damit zu erzielende Ergebnis. Meine Alu Führungsstangen sind im Vergleich zu den Edelstahlstangen nicht so stabil, biegen sich leichter, und die M8 Lager haben etwas Spiel darauf.

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